Die Geschnierdte Prigl Kräpfe macht also

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 337

Originalrezept:

Nimb ein halb lt*: Mandl Ziegs* ab, / vnnd stoss* aber gar khlein, hernach / thue souill Gestossenen* Zuckher / Darunder als Wandl seindt, thue es / in ein weidling* vnd Riehrs* ab wie / ein Mandl Dortten*, vnnd schlag ain / Ayr* nach den andern darein, thue Zimet / Stupp* vnnd Nägl stupp* Darunter, / Das Zimlich Praun werden, khanst es / auch wanst, weiss* lassen, aber nit / lenger Rieren*, bis es Durch einander // (re 167) khombt, oder Glat wierdt, Riehre* auch / von Zwey Lemony* die schellen* Darein, / vnnd Zu lözt Das Mehl, mache einen / taig* an der sich Walzen* lasset, aber / einen Guetten messerruckhen dickh*, / Druckhe blädl* Daraus mit einen / Khändl* Glass, hernach Pintts schenn / Grauflet* mit spaget* auf Den Prigl* / vnnd Pradts* schön Gelflet*, vnd wanst / du es von den feur* duest so bestreichs / mit Zukherwasser, vnnd störckh Zuckher* / Darauf, also sein sye Recht. /

 

[Anm.: „Wandl“ ist entweder ein Hör- oder Schreibfehler, es muss Mandl heißen; „khanst es auch wanst, weiss lassen“: hier fehlt vermutlich das Verb „willst“ nach „wanst“; Ein „Khändl“ ist ein Hohlmaß, das Geschirr hierzu ist in diesem Fall aus Glas – ein „Khändl Glass“ – was mitunter zum Ausstechen für Teig verwendet wurde.]

Übersetzung:

Geschnürter Baumkuchen

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Die Geschnierdte Prigl Kräpfe macht also", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Nr. 337,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-geschnierdte-prigl-kraepfe-macht-also (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.