Originalrezept:
In einem neuwen Hafen nim die Hefen wol zugedeckt / dz die dämpff nicht außrichen mögen. Laß also drey Tage verdeckt stehen / darnach decks auff / hats einen guten geschmack / so bestehet der Wein.
Oder laß deß Weins ein wenig auß dem Faß / seudt jhn in einem neuwen Hafen / so er darnach erkaltet / was Geschmacks er hat / darnach vrtheile jhn.
Etliche riechen zu der Ponten eyn / vnd erkennen den Gebrechen also.
Oder nim ein Geschirr / schlahe jn biß daß er schaumet / das ist ein zeichen der Gesundtheit bleibt der schaum lang / so ist es ein böß zeichen.
Item / wen ein guter gesunder Wein in ein Geschirr eyngehenckt wirt / so samlet sich der schaum darvon mitten ins Geschirr. Aber deß lastbaren Weins schaum legt sich an die ort.
So auch der Wein im eynschencken klein tröpfflein vbers Geschirr auffwirffet / ists ein zeichen eins vnerbrochen Weins. Ober aber langsam eynwallet als ein Siropel / vnnd im Mundt / so man jn trinckt / schleimigkeit gebüret / der Wein ist gebrochen / oder nahendt dabey.
Transkription:
Maximilian Schmidauer
Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Gebrechen deß Weins zu erkennen.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 20, Teil 1, Nr. 16,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gebrechen-dess-weins-zu-erkennen (25.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)