Originalrezept:
Die schwachen vnd krancken Wein sol man im Winter ablassen / Die starcken in dem Glentzen vnd Sommer. So man auch schwache Wein auff stärckere Hefen geußt / so werden sie darvon kräfftiger vnd stärcker.
Wein / so bey vollem oder zunemenden Mon / oder so der Ostwindt wehet / das ist / in dem Herbst / abgelassen werden / die brechen leichtlich. Man so sie ablassen / wenn der Windt Boreas wehet / das ist / im Winter / vnd so der Mon abnimpt / vnnd zu schöner zeit. Es sol vnter der Erden geschehen / daß nicht das Wetter oder Windt den Wein brüchig möcht machen.
In dem Glentzen / wenn der Westwindt wehet / vnd wenn der Himmel klar vnd lauter ist / so sol man den starcken Wein ablassen / aber die Franckenwein sol man dem Winter abziehen vmb der Kälte willen.
Wenn der Weinabgezogen ist von der Mutter / vnd das Faß voll ist / so mercke / ob sich der Weinverstossen oder verkehren wöll oder nicht / vnd nim ein lang Rohr / vnd stopff das fest zu mit einem Daumern / vnd stoß es durch den Wein biß an den Grundt / vnd zeuch die Hefen darauß / so schmäckstu / ob sich der Wein verkeren wil oder nicht. Oder nim dieses Weins mitten auß dem Faß / vnd seudt jn / wenn er kalt wirt / so merck dann wie er schmäcket.
Transkription:
Maximilian Schmidauer
Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "Vom Ablassen.", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 20, Teil 1, Nr. 21,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=vom-ablassen (25.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)