[Gänßkröß auf allerley manier zugericht.]

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 03, Teil 15, Nr. 29

Originalrezept:

Eyngemacht Gänßfüß / sampt dem Darm / Lebern vnd Flügeln / auch den Halß sampt dem Kopff / darumb nennet man sie ein junge Ganß. Man kan es eynmachen in einen Schweiß / oder gelb / weiß / oder saur mit Limonien / oder in Epffel oder Zwibelgescharb durcheinander gehackt / in einer Butter geschweißt / vnd mit Gewürtz angemacht / fein säurlich / wie vorhin vermeldt ist / wie man solche Gescharb machen sol. Vnd man kan die junge Gänß auch fricusiern / wenn sie an die statt gesotten seyn / oder daß man ein saure Brüh macht mit Eyerdotter / oder fein weiß eyngemacht mit Pettersilgen / oder fein gelb in seiner eygenen Brüh / die nicht saur ist. Denn die Gänßkröß kan man auff allerley manier kochen / es sey gelb oder grün.

Anmerkung:

  • „Gänskröß“ oder „junge Ganß“ wird heutzutage „Gänseklein“ oder seltener „Gänsejung(es)“ genannt und meist als „Pfeffer“ zubereitet, das heißt, es wird ein mit Gänseblut dunkel gefärbtes Ragout daraus gemacht. Rumpolt bietet auch viele andere Zubereitungsarten an.
  • Unter „Kröß“ von großen Tieren wie Rind, Kalb, Schwein, Schaf, Reh etc. verstand man normalerweise die Kutteln; auch dafür gibt es bei Rumpolt zahlreiche Rezepte.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "[Gänßkröß auf allerley manier zugericht.]", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 03, Teil 15, Nr. 29,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gaensskroess-auf-allerley-manier-zugericht (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)