[Rumbel= Sülz zu machen].

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 04, Teil 12, Nr. 32

Herkunftsbezeichnung(en): Deutsch (Teutsch)
Diätetische Verwendung:

Originalrezept:

Ein Rumbel zu machen von einem Hecht / hastu schöne Hecht / die groß seind / so mach sie fein weiß / nim die Schupen / setz sie auff in lauter Wein mit Hausen Blasen / vnd hastu ein vbrigen Hecht / so thu jn auff / vnnd schneidt jhn gar klein mit den Schupen / setz jhn auch zu mit der Hausen Blasen / vnd laß wol sieden. Thu alsdenn den Hecht auff / wasch jn auß / vnd laß jhn im Saltz ligen / dieweil wirdt das gesotten. Nim den Hecht / den du hast eyngesaltzen / wasch jn sauber auß / vnd schneidt jhn zu grossen stücken. Nim ein vberzindten Fischkessel / vnnd leg die grossen stück Hecht darein / seig die Brüh / da der Hecht innen gesotten hat / durch ein Sib wider darüber / vnnd hastu zu wenig Brüh / so geuß Wein vnd Essig darzu / setz es darnach auff glüende Kolen / vnd laß fein gemach sieden / versaum es sauber / vnnd den vberentzigen Hecht / den du gesotten hast / thut man in die Allmusen / versuchs / ob es recht gesaltzen / pfeffers vnnd gelbs / machs wol süß mit weissem Zucker. Vnnd wenn er gesotten / so zeuch jhn auß auff ein Bret / nim die Brüh / vnd schüt sie in einen Wüllen Sack / so wirt sie lauter vnd schön. Vnd wenn der Hecht kalt ist / so nim ein saubers neuwes Feßlein / vnnd nim Lorberbletter / die fein gantz vnnd sauber seyn / auch Mandeln / die drey oder vier Tage gewässert / vnnd fein geschelt seyn / wirff sie miteinander zwischen die Hechtstück auff den Boden vnd darüber / Wenn du es also eyngericht hast / so geuß die Brüh oben darüber / daß sie vberher gehet / vnd laß gestehen / vnd wenn der Rumbel ist gestanden / vnd du es hast in ein Feßlein eyngemacht / so mach es zu / so kanstu es wegschicken / wohin du es haben wilt. Weiltu aber darvon speisen / so nim allzeit ein stück nach dem andern herauß sampt der Brüh / so ist es gut vnd lieblich zu essen. Also macht man in Teutschlandt die Rumbel= Sültz / denn wir haben nicht allezeit den Fisch / der Rumbel heißt / als allein auff dem Meer / so bringet man auch gemeiniglich solche Gallraten auß Italien.

Transkription:

Maximilian Schmidauer

Zitierempfehlung:
Maximilian Schmidauer (Transkription): "[Rumbel= Sülz zu machen].", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 04, Teil 12, Nr. 32,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=rumbel-suelz-zu-machen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Maximilian Schmidauer.


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