[Eyngemachte Citronen].

Aus: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 19, Nr. 04

Originalrezept:

Nim(m) ein Zitron / vnnd ist er innwendig safftig / so schneidt den Safft herauß / vnd preß jn / seudt jhn mit Quittensafft / vnd machs süß / geuß in ein Model / oder in ein Schachtel / so wirt es gut vnd lieblich. Vnnd wenn du es auff ein Tisch schneidest / so ist es gut vnd schön. Nim(m) den andern Zitron / vnd schneidt jn fein länglicht / schneidt (daß) weiß von der Schalen / stich die Schalen mit einer Gluua / weichs in ein kalt Wasser / schüt ein Handt voll Saltz oder drey darein / darnach du Zitron hast / vn(n) laß darinnen weichen ein drey oder vier Nacht / wasch wider auß drey oder vier Wassern / vnnd laß widerumb ein Nacht oder zwo weichen / daß das Saltz herauß kompt / setz in einem vberzindten Fischkessel mit Wasser auff / vnd laß sieden / biß daß man die gelbe Schal ein wenig durchgreiffen kan / thu es auff ein saubers Bret mit dem weiß / das du hast darvon geschnitten: Denn das gelb vom Zitron muß länger sieden / als das weiß / vnd wenns hat ein wenig vberschlagen / so thu es in klaren Zucker / der geläutert vnd fein dick gesotten ist / laß darinnen ligen ein tag oder vier / so wirt der Zucker wider dünn / läuter jhn alsdenn wider auff ein neuwes mit weiß vom Ey / laß wider dick sieden / seig jn durch ein Wüllen Tuch / geuß jn wider vber den Zitron / vnnd das thu drey oder vier mal also / so wirt es desto besser / vnd bleibt lang. Also macht man die Zitron eyn. Du magst auch die Schalen von Zitro fein dünn vnd länglicht schneiden / so ist es auch zierlich vnd gut.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "[Eyngemachte Citronen].", in: Ein new Kochbuch (1581), Kapitel 19, Nr. 04,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eyngemachte-citronen (25.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)