Von Fischen vnd Fastenspeiß.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 38

Originalrezept:

DIe Fisch so in gemeinem brauche / seyn natür= lich kalt vnd feucht / Meerfisch doch am wenig= sten / von wegen deß Saltzwassers. Gesaltzen Fisch seyn am vngesundesten / den(n) sie speissen vbel / vnd bringen durst. Je härter / steinichter vnd frischer ein Was= ser ist / je besser die Fisch darinnen seyn vnd auch ge= sünder / weder andere.
Alle Fischwerck sind vndäuwlich / von wegen jhrer Kälte vnd Schleimigkeit / machen ein kalt phlegma= tisch Geblüt / darauß mancherley siechtagen entstehe(n) / schwächen die Glieder / bringen Wassersucht vn(d) gros= sen Durst / feucht im Leib / vnd Vnfruchtbarkeit / da= rumb hüte dich vor Fischen / die nit wol gesotten sind.

Anmerkung:

  • „siechtag(e)“ (m.) = Krankheit
  • „machen ein kalt phlegmatisch Geblüt….etc.“ = Hinweis auf die antike Humoralpathologie oder 4-Säfte-Lehre, die der Nahrung eine wichtige Rolle für die Erhaltung der Gesundheit zuweist und bis in die Frühe Neuzeit hinein Geltung hatte. In vielen Rezepten dieses Kapitels gibt es entsprechende Empfehlungen und Warnungen.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten:

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Von Fischen vnd Fastenspeiß.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 38,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=von-fischen-vnd-fastenspeiss (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.