Gesültzt Fisch im Sommer zubereiten / so sie doch nicht gern gestehen.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 41

Originalrezept:

Wann du die Fisch bereitest / so behalt den Schweiß vnd die Schuppen / vnd den Grad / thu es in ein Hafen / siede es mit Wein / scheume es schön / schütte es in ein Mörser / stoß es wol / vnnd streich es durch ein Tuch mit seiner eigenen Brüh / darinn es gesotten ist / Ein Lorbeerblat darein gestossen / vnnd durch getrieben / so gestehet es. Leg die Fisch ein / so sie schon gesotten sind / als viel du Schüsseln wilt. Nim denn die Fischbrüh / thu die Schuppenbrühe dar= unter mit Würtz vnd allem / vesuch was gebricht / in geschmack / Essig / Saltz oder Würtz / laß es in einer Pfannen erwallen einen Wall / darnach schüts vber die Fisch / die laß erkalten im Lufft / vnd saltz sie dann ein. Wiltu Mandel oder Weinbeer darauff strewen / das thu bey zeiten ehe sie halben weg gestehen / so blei= ben sie rein vnd gut.

Anmerkung:

  • In diesem wie auch bereits im vorhergehenden Rezept wird es seltsamerweise so dargestellt, als würden Lorbeerblätter das „Gestehen“ (= Gelieren) fördern, was jedoch nicht der Fall ist.
  • „versuch was gebricht“ = probier, was fehlt

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Gesültzt Fisch im Sommer zubereiten / so sie doch nicht gern gestehen.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 41,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gesueltzt-fisch-im-sommer-zubereiten-so-sie-doch-nicht-gern-gestehen (24.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.