Pasteten von Krebsen.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 44

Originalrezept:

Seud Krebs an Saltz / scheel sie schön / vnd leg sie zusammen / vnd hack Peterlin gar klein / nim fri= sche Eyer / klopffe sie gar wol / die schütte in den Teig= hafen / schneid gut Bieren in länglecht Schnitz / stoß sie in die Füll / thu Feigen vnd Weinbeer darein / stoß die Krebsscheren / Bäuch vnd Schwäntze / alle nach der läng darein. Darnach mache ein guten Wein ab mit Würtz vnd Saltz / versuchs was jm gebrech / vnd schütte es vber die füll in den Teighafen / beschlag die Renff mit eim geschlagen Ey oder zweyen / so weichen sie nicht / thu Butter zwischen den Teigha= fen vnd Scherben / setzs in einen Backofen / laß siede(n) oder braten / lug je darzu / gibts rauch / so brennet es / wends mit Buttern zu giessen.

Anmerkung:

  • Mit dem „Teighafen“ ist die bereits mit Teig ausgekleidete Pastetenform gemeint, wobei die irdene Form („Scherben“) davor noch mit Butter gefettet werden musste, was erst weiter unten erwähnt wird.
  • „versuchs was jm gebrech“ = probier, was ihm fehlt
  • „beschlag die Renff“ = bestreiche die Teigränder (der Pastete)
  • „lug je darzu“ = „beobachte es ständig“

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Pasteten von Krebsen.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 44,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=pasteten-von-krebsen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.