Lappen Küchlin.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 68

Originalrezept:

Nim Eyer vnd ein drittheil Milch / mach ein star= cken Teig / zieh jhn auff ein Bret mit einem welgerholtz vnnd weißmehl / formiers wie du wilt / wiltu es braun haben / so backs wol oder gelb / so mach den Teig mit saffran / zertrieben in Wein oder Milch. Grün von Peterlinsafft / oder dergleichen. Blaw von Kornblu= men. Man issets auß Salsen. Mit diesem teig mach gefülte Krapffen von Oepffel / Biern / Kelberhin o= der geheck von kleinen Waldvögeln / gewürtz vnnd leiß gesaltzen.
Man mag Krapffen füllen mit der Full als man gestürtzt Eyer / Oepffel vnd Hüner füllet / aber ein je= de Fleisch oder Fischfüll muß vor recht vnnd wol ge= sotten seyn / dann wol in einem Mörser gestossen / mit Peterlin / oder andern wolschmeckenden Kräutern / von geschmacks wegen temperiert mit rohen Eyern wol vntereinander gekneten / gefüllt vnnd wol ge= backen.

Anmerkung:

„Lappenküchlein“ = Lappen sind laut DWB herabhängende, (unregelmäßig geformte) Stücke, meist aus Stoff oder Leder, aber auch von Fleisch, oder hier eben Teigstücke.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Lappen Küchlin.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 68,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=lappen-kuechlin (24.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.