Fleisch Tarten.

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 70

Originalrezept:

Den Teig mach wie vor / oder als die Läppisch teig vor gelehrt / mach die Füll nicht zu starck / von Eyern vnd Wein / Milch oder Hünerbrüh / oder gut fleisch= brüh / nicht viel / klopff die eyer vnd Butter darein / saltz vnnd würtz / setze die Teigpfann in die Pfann mit [S. 71] Buttern / als vor / thu die Füll darein / was Fleisch du hast zu der Füll / mach ein Teigdecke darüber / vertreuf= fe es / geuß Butter darauff / wart sein wie einer Paste= ten / wie vor gelehrt / vnd gesagt ist.

Anmerkung:

  • „Läppisch teig“ = ein Teig aus Eiern, Milch und Mehl, siehe Rezept S. 68 „Lappen Küchlin“
  • „vertreuffe es“ = vermutlich Setzfehler. In einer früheren Druckversion heißt es „verrenfte es“, also drücke die Ränder zusammen, was logischer ist, denn das Begießen mit Butter folgt im nächsten Satz.
  • „wart sein wie einer Pasteten“ = hier etwa: behandle es wie eine Pastete; das Verb „warten“ mit Genitiv wurde früher oft auch in der Bedeutung von „sich kümmern um“ verwendet. Heute nur noch mit Akkusativ im Sinn von „instandhalten“ verwendet, z.B. ein Gerät warten.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Fleisch Tarten.", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 02, S. 70,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=fleisch-tarten (25.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.