Den Grinnen Venichl Rosoly Zu machen

Aus: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Torten Nr. 48

Originalrezept:

Nimb einen grienen* Venichl den / selben yberzopf* vnd hackh ihn / Clein. Hernach nimb auf 3 halbe / mass* Prantwein ein mass / alten Wein. Due von den gehak= / ten Venichl 5 eingetruckhte neigl* / Voll in den Prantwein vnd wein / nimb auch 5 handvoll diren* Venichl / vnd thue es in den obigen, auch / alles Zusamen in ein geschier / las es 3 tag Paissen* wan du / in ausbrennen* wilst, so nimb ein / frischen Venichl, leg ihn in den // ( Z-U II 025) brenzeig* von den gebaisten* mit / sambt den Prantwein, vnd / wider ein frischen fenichel*. das thue so oft / bis der Prennzeig* gar ½ voll / ist vnd Pren* ihn Hernach ganz / gemach* herunder in den glas aber wo / er auf gefangen wirdt, mus man / einen schoinen grieinen* Fenichel* hierein / thuen. wie auch in die flaschen wo er / stehen bleibt. Den letzen der herunder / geht mus man besunder aufbehalten, / in disen khombt der Zukher. Da nimbt / man auf ein mas Sosoli* 3 Viertung* // (Z–U II ve 10) feinen Zukher groblet* Gestossen*. / hernach nimb den Rosoli* der Zunn / lezen geronnen ist, thue in ein möss= / inges* bökh*. los in ein guette weill / Stehen hernach sez den Rosoli sambt / den Zukher auf ein gluet*, aber er mus / nit sieden*, sundern nur so lang auf der / glut* Stehen bleiben bis der Zukher Zer= / gangen. vnd dast du Vermeinst das / er anheben will Zunn sieden. Thue in / von der glut las in ab khiellen*, thue den / andern der nit auf den Feyer* gestanden / darunder, schidt* in in ein gros glas, gies* / mit 2 glessern woll ab, das der ohne Zukher / mit den frischen Durch ein ander khombt // (Z-U II 026) vermache die flaschen woll Stelle / es an Die Sohnne las in ettliche Tag / Stehen, hernach nimb einen trachter* thue / ein saubers Thiehel* drein, nach den Tiehel* / ein flis papier*, Thue den Rossoli* durch / seichen*, wan oller durch gesihen* Verbindt / in das er nit aus Rauchen* Kan, behalt / in an einen Kalten* orth so ist er Förtig, / noch eins ist Zu wissen, Wan bier* oder / Kornn brandt wein dar Zu genomen / wirt, so darf man Cheinen Wein Dar / Zu nembensundern den büren* brandt / Wein, Weillen Dieser nit so Starkh ist ols / der Wein prandt wein, wan beliebig / Kan pissamb* amprä* gewirz* oder 2 // (Z U II ve 11) lott* Pätian* dar Zu Genomben werden / so ist er förtig vnd guette /

Übersetzung:

Frischer Fenchelrosoli (Fenchellikör)

Transkription:

Barbara Morino

Zitierempfehlung:
Barbara Morino (Transkription): "Den Grinnen Venichl Rosoly Zu machen", in: Das Kochbuch der Ursulinen (1716), Torten Nr. 48,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=den-grinnen-venichl-rosoly-zu-machen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.