Pets de putain.

Aus: Le cuisinier françois (1651), S. 235, Kap. 15, Nr. 10

Originalrezept:

Faites les de mesme, à la reserue qu’il y faut mettre vn peu de fleur dauantage: ti- rez les fort menus auec vne queuë de cuilliere. Estant cuits, seruez les sucrez, & arrosez de fleurs d’oranges.

Anmerkung:

Vgl. Kapitel 6 Nr. 40. La Varenne verlangt einen Teig wie für Krapfen, nur etwas fester.

Interessant ist hier der Ausdruck “fleur” für Mehl: dies bedeutet ja eigentlich „Blüte, Blume“, und es ist damit besonders feines Mehl gemeint, eigentlich also „fleur de farine“. Noch heute wird der Ausdruck „fleur de sel“ für besonders feines, zartes, flockiges Meersalz aus den Salzgärten Frankreichs verwendet, das in Handarbeit aus der obersten luftgetrockneten Schicht abgeschöpft wird.

Das englische Wort „flour“ für Mehl stammt übrigens auch von „fleur“ / altfranzösisch „flour“. Nach der Eroberung Britanniens durch die Normannen unter Wilhem dem Eroberer (1066) sprach zwar vorerst nur die Oberschicht französisch, doch viele französische Alltagsbegriffe verbreiteten sich allmählich in der gesamten englischsprachigen Bevölkerung und verdrängten die bisherigen Ausdrücke oder wurden parallel dazu verwendet. Noch heute gibt es deshalb viele Begriffe doppelt, mit romanischer oder germanischer Wurzel.

Übersetzung:

Hurenfürze.

Kategorisierung:

:

Hauptzutaten: , , ,

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Pets de putain.", in: Le cuisinier françois (1651), S. 235, Kap. 15, Nr. 10,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=pets-de-putain-2 (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.