Originalrezept:
Man backet in dem Kasterol die gewöhnliche Eyer= Flecken, wann sie auskühlt seyn, machet man vieler Fleckel aus einer, daß die Würstel Fingers= lang werden; mache die vorbemeldte Krebs= Füll, streiche es darauf, rolle es zusammen, und lege es in einen bestrichenen Kasterol; eine halbe Stund vor dem Tisch giesse ein süß Obers darüber, unten und oben Glut gemacht *), schön gebacken, gibs auf die Tafel. Man kan es auch mit vaschirten Maurachen zieren herum nach Belieben.
Anmerkung:
*) dieser Hinweis findet sich in zahlreichen Rezepten dieses Kochbuches. Da nicht immer ein Backrohr als Teil des Herdes oder ein extra Backofen vorhanden war, musste man sich anders behelfen, um einen Auflauf, eine Pastete oder einen Kuchen gleichmäßig durchzugaren bzw. auch die Oberfläche zu bräunen. Dazu wurde Glut in einen flachen Deckel mit aufgebogenem Rand gefüllt (oft als „Stürze“ bezeichnet) und auf die Backform bzw. die Rein gesetzt.
Diese Topfform wird heute im englischen Sprachraum als „Dutch Oven“ bezeichnet, während er im deutschen oft auch als „Feuertopf“ bezeichnet wird.
Kategorisierung:
Fisch & Schalen- und Krustentiere:Hauptzutaten: Krebsfülle, Morcheln, Palatschinken (Pfannkuchen), Rahm (Sahne, Obers)
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Krebs= Strudel oder Würstel.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 039,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=krebs-strudel-oder-wuerstel (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)