Geläuterte Mandel= Torten anderer Art.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 337

Originalrezept:

Nimm ein Pund [sic] geschwöllte Mandeln, drey Vierting schneide ganz klein wie die vorigen, einen Vierting stosse klein, richte es in einen Weidling zusammen, nimm von zwey Lemonien die Schäler, klein geschnitten, gestossene Nägerln, Zimmet und Muscat= Nuß; richte drey Vierting Zucker in ein messingenes Beck, gieß ein halb Seitel Wasser darein, laß ihn wohl dick sieden, und hernach in die Mandeln geschüttet, rühre es um bis sie auskühlen; rühre daran von 6. Eyern die Klar, faumet gemacht nach und nach. Auf die lezt nimm 2. Loth langlecht geschnittene Pistatzi, einen halben Vierting Citronat, etliche grüne eingemachte Zwespen* geschnitten, so viel gerühret, daß es untereinander kommet, nimm ein bestrichenes Torten= Blättel mit dem Raif und mit Oblaten belegt, schütte das Abgerührte darein, und schön langsam gebacken.

Anmerkung:

* Im bairisch-österreichischen Raum ist seit dem 16. Jh. die Form „zwespe“ nachweisbar, später auch „zwe(t)schpe“.

Für die kleinen, ovalen Zwetschken und die größeren, runden Pflaumen und all ihre Kreuzungen und Varianten in allen Farben des Regenbogens existieren zahlreiche regionale Ausdrücke und Schreibweisen.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Geläuterte Mandel= Torten anderer Art.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 337,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gelaeuterte-mandel-torten-anderer-art (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)