Die Kitten= Sulzen zu machen.

Aus: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 492

Originalrezept:

Setz in einem neuen, doch ausgesottenen Hafen ein frisches Wasser zu, wann es siedet, so lege ein Paar Kitten darein, lasse sie unverdekter gar lind sieden, alsdann nimm es heraus, und leg wiederum ein anderes Paar hinein, die gesottene schäle, und schab das Gute herab, und das, so viel du Sulzen machen wilst, allzeit, so bleibt es desto weisser, treib es durch ein Sieb, und wäge so viel Dest*, so viel Zucker, den läutere mit Wasser, aber nur wohl dick, hernach rühre den Dest darunter, setze es wieder über das Feuer, und laß sieden, must aber wohl obacht geben, und fleissig rühren, daß es nicht anbrennet; probire es auf einem zinnernen Teller, wann es nicht viel rinnet, sondern gestehet, so ist es genug, richte es gleich in ein Geschirr zum behalten, weil es noch warm ist; wer will, kan auch auf das Pfund Dest 5. Vierting Zucker nehmen, so wird er weisser.

Anmerkung:

*  Laut dem Wörterbuch von Grimm ist ein Dest in Bayern und Österreich so etwas wie Marmelade, also dick eingekochte Früchte.

Hier wird Dest allerdings in der Bedeutung von passiertem Fruchtmark verwendet, das dann mit Zucker weiter eingekocht wird. Vgl. dazu auch N. 509.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten: , ,

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Die Kitten= Sulzen zu machen.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 492,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-kitten-sulzen-zu-machen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


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