Originalrezept:
Nimm die wohl mit Reif überbrennte* Hetschepetschen, so schön rot seynd, theile sie voneinander, und putze sie gar schön aus, die Kernl und das Rauhe darvon, behalte sie hernach in einem warmen Zimmer, so werden sie weich, hernach treibs durch ein härenes Sieb, und nimm Zucker, so viel als des durchgetriebenen Marchs ist, gieß Wasser daran, und läutere ihn, daß er wohl dick ist; wan er in der rechten Dicken ist, so gieß nur immerzu ein wenig in das Hetschepetsch= March, so in einem Weidling muß abgerühret werden, man kan es sonst nicht zerreiben, rühre ihn also nach und nach darein; zu lezt druke einen Lemoni= Saft darein, rühre ihn darunter, und leere es dann in ein Glas, wer will, kan auch Lemoni= Schäler darunter nehmen.
Anmerkung:
* Man solle Hagebutten frühestens nach dem ersten Frost (= Reif) ernten, wie es auch heute noch empfohlen wird, weil sie dann weicher sind und intensiver schmecken. Im obigen Rezept lässt man sie zusätzlich in einem warmen Zimmer nachreifen.
Kategorisierung:
Süßspeisen:Hauptzutaten: Hagebutten, Wasser, Zitronensaft, Zitronenschalen (Zesten), Zucker
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Die Hetschepetsch= Sulzen.", in: Bewehrtes Koch-Buch (1759), N. 494,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=die-hetschpetsch-sulzen (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)