Wie man guten rohten gewürtzten Tranck Hypocras genant machen soll

Aus: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 01, S. 37
Diätetische Verwendung: , ,

Originalrezept:

Der Hypocras ist ein gemeiner Tranck / deß mor= gens nüchtern zu trincken / wird gewönlich in etlichen Küchen / sonderlich Winterszeit gemacht / vnd bereit von Zimmetrinden / Imber / Zucker / vnnd gutem ro= tem Wein auf diese weiß. Nim deß besten außerlese= nen Zimmets / den du haben magst / anderthalb loht / gute weissen Imber ein lot / Galgant ein halb lot / stoß es klein zu pulver / thu es in ein glaß / schütt ein wenig Wein drüber laß vber Nacht stehen / deß morgens thu noch anderthalb maß roten Weins darzu / wenn du keinen roten Wein hast / so leg ein nacht oder drey Klapperrosen in Wein / so zeucht er die rötigkeit an sich / vnd so viel Zuckers / nach dem du jhn gern süß het= test / Also magstu jhm auch thun mit der Würtz / Die= ser Tranck ist fast anmütig vnd schleckerhafftig / wird deß morgens in nüchterm getruncken / den kalten vn= däwigen Magen zuerwermen vnn zu kräfftigen. Ist auch [S. 38] gut gebrauchet für alle kalte feuchte Kranckheiten deß Hirns vnd Nerven sonderlich alten Leuten / vmb Winterszeit. Denn Gott hat dem Menschen zu gut vns die edle Artzney vnd gute Mittel erschaffen / Für solches vnd dergleichen sey jhm allezeit Lob / Ehr vnnd Danck gesagt in Ewigkeit / Amen.

Übersetzung:

Hypocras (Gewürzwein)

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Wie man guten rohten gewürtzten Tranck Hypocras genant machen soll", in: Kunst und Wunderbüchlein (1631), Kapitel 01, S. 37,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wie-man-guten-rohten-gewuertzten-tranck-hypo-cras-genant-machen-soll (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.