Gedünſtete Suppe.

Aus: Die Hausköchin (1867), 01-06

Originalrezept:

Für zwölf Perſonen zerſchneide ein Pfund Kalbfleiſch, gib es auf ein großes Reindel, gib dazu grüne und Wurzelſellerie, grüne und Wurzelpeterſilie, 2 gelbe Rüben, einen Kohl, dann verſchiedene Abfälle vom Geflügel, als: Hälſe, Flügel, Füße von Enten, Hühnern, Gänſen, eine zerſchnittene Zwiebel, ein Stückchen Butter, ganz wenig Salz, und laß es entweder auf gelindem Kohlenfeuer oder auf einer Platte dünſten, doch darf es nicht ganz eintrocknen und braun werden. Wenn die Fleiſchgattungen weich genug ſind, gib noch ein Stückchen Butter zu und ſtreue zwei Eßlöffel voll feinen Mehles darüber; rühre es öfters um und laß es ſo lange gelinde dünſten, bis es auf dem Boden eine Rinde anſetzt, welche aber nur ſemmelgelb geröſtet werden darf; nachher gieße darauf 6 bis 7 Seidel gute kräftige Rindſuppe und laß es wenigſtens eine halbe Stunde kochen; dann ſeihe es durch und richte es an entweder übergebackene Semmelſchnitzeln oder über gebackenes Kalbshirn, oder über ſonſt etwas, wie ſpäter angeführt wird.
NB. Für wenige Perſonen kann man zu dieſer Suppe ein Stückchen Zuwage vom Kalbsbraten benützen, z. B. vom Schlegel das Knie, was eine wirthliche Hausfrau ſich gehörig einzurichten verſtehen muß, damit ſie wo möglich etwas erſpare.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Gedünſtete Suppe.", in: Die Hausköchin (1867), 01-06,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=geduenstete-suppe (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)