Originalrezept:
Laß Frühlingskräuter ſuchen, als: Guntermann, Veilchenblätter, Gänſeblümchen, Brenneſſel, Cichorienblätter, Schafgarben, Spitzwägerich, junge Kümmelblätter, Erdbeerblätter und mehr dergleichen, klaube und putze alles rein, füge dann grüne Peterſilie und Körbelkraut bei und laß es in guter Rindſuppe kochen, aber nur einige Minuten, damit es ſchön grün bleibe; dann ſeihe es ab, hacke oder ſchneide es mit einem krummen Meſſer klein, gib es wieder in die Suppe und laß noch einen Sud darüber gehen. Wie viel Perſonen, ſo viel Eidotter gib in ein Töpfchen, dazu ein bischen friſche Butter, ein bischen Muskatenblüthe, rühre es mit etwas kühler Rindſuppe ab, gieße dann die kochende Kräuterſuppe darüber, quirle ſie recht ab und richte ſie über goldgelb gebackene Semmelſchnitzeln an; wenn dieſe zu fett ſind, kann gebähte Semmel genommen werden. Um Eierdotter zu ſparen, darf man wohl zum häuslichen Gebrauche zwei Kaffeelöffel voll Mehl zu 6 Dottern gerechnet nehmen, ſo gibt es Suppe für 8 bis 10 Perſonen, doch ganz ohne Mehl iſt ſie beſſer.
Kategorisierung:
Suppen:Hauptzutaten: Brennnesseln, Dotter (Eigelb), Erdbeerblätter, Gänseblümchen, Gundelrebe, Kerbel, Kümmelkraut, Mehl, Pertrumkraut (Schafgarbe), Petersilienkraut, Rindsuppe, Semmelschnitten (gebäht), Spitzwegerich, Veilchenblätter, Zichorienkraut
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Frühlings-Kräuterſuppe.", in: Die Hausköchin (1867), 01-20,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=fruehlings-kraeutersuppe (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)