Krebswandeln auf eine dritte Art.

Aus: Die Hausköchin (1867), 18-06

Originalrezept:

Treibe 6 bis 8 Loth Krebsbutter ab, ſchlage darein 8 Dotter, gib dazu 2 Löffel voll Hefen, 6 Löffel ſüßen Schmetten, ein bischen geſtoßenen Zucker, und treibe es recht ab, dann gib darein 3 Loth feines Mehl, ein wenig Salz, und rühre es eine halbe Stunde; nun ſchmiere die Wandeln mit Krebsbutter, ſtreue ſie mit feingeriebener Semmelrinde aus, gieße ſie mit dem Teig halb voll und laß ſie ſchnell backen; in einer heißen Röhre ſind ſie in 10 Minuten fertig; oder ſchmiere eine Melonenform mit Butter aus und gieße darein die Hälfte des Teiges, dann nimm kleingeſchnittene Krebsſchweifchen, einige gerührte Eier, ein bischen Muskatenblüthe, miſche es untereinander, gib es in die Form auf den Teig, darüber gieße den übrigen Teig, und laß es oben und unten ſchön gelb backen. Es kann ſo trocken zur Tafel gegeben werden, wie auch die Wandeln, oder man macht eine gute Schwammenſoß darüber. Koche gedörrte Herrnpilze in Peterſilienwaſſer oder in Fiſchſuppe, dann ſeihe ſie ab und hacke ſie mit grüner Peterſilie ganz klein; mache ein wenig weiße Einbrenn, gieße die Suppe, worin die Schwämme gekocht haben, und ſüßen Schmetten daran, und laß es ein wenig aufkochen, dann ſeihe es durch, gib die gehackten Schwämme darein, würze es mit Muskatenblüthe, begieße damit die Wandeln oder Melone und trage es zur Tafel.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Krebswandeln auf eine dritte Art.", in: Die Hausköchin (1867), 18-06,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=6-krebswandeln-auf-eine-dritte-art (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)