Originalrezept:
Treibe 8 Loth friſche Butter ab, ſchlage darein 10 Dotter, gib dazu 8 Loth geſtoßenen Zucker, 8 Loth abgewiſchte, ſammt der Schale abgeriebene Mandeln, 2 Eßlöffel voll Arak und von einer halben Lemonie die Schale, und treibe es eine halbe Stunde ab, zuletzt verrühre darein von 6 Eiweiß den Schnee, ſchmiere die Form mit Butter, lege ſie mit nudelförmig geſchnittener Pomeranzen oder Lemonieſchale aus, gib die Maſſa hinein und laß es nach Anweiſung Nr. 54 eine Stunde im Dunſte kochen; dann ſtürze es, ſteche mit einem ſilbernen Kaffeelöffel Löcher darein, begieße es mit Arak, dann vor der Thüre noch mit ein bischen Weingeiſt, zünde es mit einem brennenden Papierchen an und trage es ſo in voller Flamme auf die Tafel.
NB. Alle im Dunſte gekochten Mehlſpeiſen kann man ſo durchſtechen, mit Arak oder Weingeiſt begießen und brennend zur Tafel tragen; es dient aber keines falls zur Vermehrung des Wohlgeſchmacks und iſt hier angeführt nur für den, wer etwa vorzüglich dafür ein genommen wäre.
Anmerkung:
siehe 09-054-5: [Einbrenn-Koch.] 5)
Kategorisierung:
Süßspeisen:Hauptzutaten: Arrak, Butter, Dotter (Eigelb), Eischnee, Limonenschalen, Mandeln (gerieben), Orangenschalen, Weingeist, Zucker
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Brennende Speiſe.", in: Die Hausköchin (1867), 09-069,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=brennende-speise (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)