Schnee.

Aus: Die Hausköchin (1867), 20-6

Originalrezept:

Sondere das Eiweiß von den Dottern ab, doch mußt du Acht geben, daß 1) die Eier friſch ſind, 2) daß kein Stück Dotter dazu kommt; dieſes Eierklar, wovon du auch noch die Augeln abſondern mußt, gib dann auf eine zinnerne oder ſonſt eine flache Schüſſel, iſt deſſen wenig, alſo auf einen flachen Teller, und klopfe es entweder mit einem dazu bereiteten dünnen Span, oder mit einem Meſſer oder Gabel, was bei der Hand iſt; in großen Haushaltungen pflegt man zu dieſem Gebrauche ein meſſingenes Gefäß und eine Ruthe von Draht zu haben, bei kleinen Haushaltungen aber behilft man ſich ſchon ſo; peitſche das Eierklar ſo lange ab, bis es ſich zu einem feſten weißen Schaume ſchäumt; die Probe iſt, wenn man den Teller umkehren kann, ohne daß der Schaum ſich vom Teller löſt, ſo iſt er feſt genug; doch muß man wohl Acht geben, daß man ihn nicht auf die Erde wirft, Dieſen Schnee bedarf man zu Mehlſpeiſen, Torten, zu verſchiedenen Verzierungen und Bäckereien; daher muß jedes die Kochkunſt liebende Frauenzimmer ſich beſtreben, ſich darin zu üben, einen ſchönen feſten Schnee zu machen.

Kategorisierung:

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Hauptzutaten:

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Schnee.", in: Die Hausköchin (1867), 20-6,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=schnee (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)