Wälſcher Salat.

Aus: Die Hausköchin (1867), 12-09

Herkunftsbezeichnung(en): Wel(i)sch

Originalrezept:

Schneide, wenn es nicht an einem Faſttag iſt, ſchöne Cervelatblättchen, dann lege um die Schüſſel herum immer ein Cervelat- und ein Lemonie-Blättchen, hierauf marinirten Aal auf Stücke geſchnitten, ſauber gewaſchene, entgrätete Sardellen und marinirte Bricken, beides kleinwürflich geſchnitten; nun ſtoße im Mörſer einen hartgekochten Eierdotter, einige Lorbeerblätter, 2 Sardellen, eine halbe Zwiebel, 2 oder 3 Körner Pfeffer, Kapperln, gieße daran guten Weineſſig, ſeihe es durch, und miſche darunter gutes Provenzer oder Lucheſer Öl; dann gieße es über den Salat, beſtreue ihn mit Kapperln und geſchnittener Lemonieſchale, und wenn Auſtern gerade bei der Hand ſind, ſo kann man ſie darunter miſchen; auch Muſcheln und Oliven, dieſe aber ſind entbehrlich.

Anmerkung:

Unter dem Begriff Zervelatwurst oder auch Cervelat gibt es zwei unterschiedliche Typen von Wurst. Einerseits wird damit einein der Schweiz sehr typische Brühwurst die in ihrer Zusammensetzung und Aussehen große Ähnlichkeit mit einer Knackwurst hat. Das Ursprungsrezept der schweizerischen Cervelatwurst bestand aus Schweinehirn. Der Name leitete sich daher vom lateinischen Wort für Hirn (Cerebrum) ab. Die in Deutschland und Österreich gebräuchliche Bezeichnung Zervelatwurst bezeichnet eine Rohwurst. Hier geht man von der Möglichkeit aus, dass sich der Begriff vom lateinischen Wort für Hirsch (Cervus) ableitete.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Wälſcher Salat.", in: Die Hausköchin (1867), 12-09,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=waelscher-salat (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.


In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)