Originalrezept:
Schneide von 6 ſchönen Pomeranzen oben einen runden Deckel ab und nimm alles Innere heraus, gib aber Acht, damit die Schale nicht verletzt werde; dann drücke den Saft aus dem Innern in ein Seidel Waſſer, reibe von einer Pomeranze und von einer Lemonie die Schale auf einem halben Pfund Zucker ab, gib es in das Waſſer und gieße dazu 1 Seidel guten öſterreicher Wein; Tags zuvor laß in einem Seidel Waſſer 1 Loth zerſchnittene Hauſenblaſe weichen, dann laß ſie ein wenig aufkochen, nun ſeihe ſie dazu durch, drücke darein noch den Saft von einer Lemonie und laß es ein wenig aufkochen.
In einem andern Gefäß laß wieder 1 Seidel Wein und in einem Seidel Waſſer 1 Loth aufgelöste, überkochte, durchgeſeihte Hauſenblaſe aufkochen, gib darein ein halbes Pfund Zucker, ein Stückchen ganzen Zimmt, einige Gewürznelken, dann ein Stück rothen Tarniſol, und laß es etwa eine Viertel Stunde kochen; hernach ſeihe früher das erſte, dann dieſes durch eine auf die 4 Füße eines umgekehrten Stuhles befeſtigte Serviette, ſtelle die aus gehöhlten Pomeranzen in die Sulzſchüſſel, gieße jede von der erſten gelben Sulze ein Drittel voll und laß es kalt werden, dann gieße darauf das zweite Drittel von der rothen Sulze, laß es wieder kalt werden, hierauf ſteche darein Kränze von länglich geſchnittenen Mandeln, gieße es wieder mit der gelben Sulze ganz voll, und laß es ganz kalt werden. Vor dem Auftragen ſchneide jede Pomeranze in die Hälfte oder in 4 Theile.
Kategorisierung:
Süßspeisen:Hauptzutaten: Hausenblase, Mandeln (gestiftelt), Nelken, Orangen (Pomeranzen), Tournesol, Wasser, Wein, Zimt, Zucker
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Pomeranzen-Sulze.", in: Die Hausköchin (1867), 21-38,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=pomeranzen-sulze (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.
In folgendem Projekt erschlossen: ATCZ kulinarisch (2022)