Originalrezept:
Zwibel Suppen macht man von/in einem guten theil schmalz geschweißten zwiblen/ geröst gewürffelten Brod/Mattentümich salzts vnd richts über Weißbrodt an/ laßts wol geschwellen vnd bestrewts mit gelbem Gewürz/ Muscatnuß/oder saffran/ Imber/vnd Pfeffer/man mag in Wasser geschlagene ganze Eyer daraufflegen. Num. 541.
Anmerkung:
Matten- oder Wiesentümich ist eine veraltete dialektale Bezeichnung für Kümmel oder Karotten. Da beide Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler stammen und auch beide Pflanzen eine Pfahlwurzel entwickeln, war die Unterscheidung zwischen den beiden in der frühen Neuzeit vermutlich weit schwieriger wie heute. Zudem wurden Karotten noch nicht in den Farbenfrohen Varianten gezüchtet die der moderne Konsument gewohnt ist. Da es sich hierbei jedoch um die Aufzählung als Gewürz handelt liegt die Vermutung nahe, dass hier vom Kümmelsamen die Rede ist. Obwohl bereits im 3-4 Jahrhundert, Apicius in seinem Buch „De re Coquinaria“ den Kümmel als Gewürz erwähnt, wurde dieser erst in der Übergangszeit vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit kultiviert. Davor wurde Kümmel meist wild auf Wiesen gesammelt und geerntet, Weshalb sich dieser auch erst in der Küche der frühen Neuzeit in Mittel- und Westeuropa mehr und mehr durchsetzt. Der deutsche Botaniker Hieronymus Bock (1498-1554) Beschreibt in seinem „New Kreütter Bůch […]“ dass sich der Kümmel als Nutzpflanze und Gewürz im deutschsprachigen Kulturraum sehr stark verbreitete
Kategorisierung:
Suppen:Hauptzutaten: Brotwürfel geröstet, Eier (pochiert), Ingwer, Kümmel, Kurkuma (Gelbwurz), Muskatnuss, Pfeffer, Schmalz, Weißbrot, Zwiebel
Transkription:
Julian Bernauer
Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Erbsen Suppen. Num.839.842 845.", in: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0667.,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=erbsen-suppen-num-839-842-845 (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.