Spitzling/Albeten/ Heurling. Salße.

Aus: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0454.a

Originalrezept:

Spitzling vnd Albeten/ werden mit halb Wein vnd Wasser/Salz/ Mattentümich/Peterlinkraut vnd Imber wol gesotten/alsdann warm oder kalt aufgeben.

 

Anmerkung:

Die Trivialnamen Spitzling und Albeten sind heute in keinem Dialekt mehr zu finden. Bei dem Begriff Albete kann es sich jedoch um eine Verballhornung des lateinischen Namens Alburnus handeln was auf die Ukelei (Alburnus alburnus) hinweist. Der Begriff Spitzling lässt sich heute nur mehr schwer rekonstruieren. Vermutlich handelt es sich um einen Vertreter aus der Familie Leucisidae (Weißfische) Da die vorherig genannten Fischarten sowie die Ukelei alle zu dieser Familie gehören. Zudem muss es sich um einen eher kleinen Vertreter handeln, da dieser wie die Ukelei bzw. eventuell sogar gemeinsam mit dieser in einem Kochvorgang zubereitet wurde. Aufgrund dessen würde die Hasel (Leuciscus leuciscus) in Frage kommen, da diese von der größe und auch von der Erscheinung der Ukelei sehr ähnlich ist. Zudem hat die Hasel einen spindelförmigen Körperbau der am Kopf spitz zulaufend ist, dadurch scheint es am wahrscheinlichsten, dass es sich beim Spitzling um Leuciscus leuciscus handelt.

Transkription:

Julian Bernauer

Zitierempfehlung:
Julian Bernauer (Transkription): "Spitzling/Albeten/ Heurling. Salße.", in: Koch-Buch für Geistliche (1672), 0454.a,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=spitzling-albeten-heurling-salsse (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Julian Bernauer.