Khroißen Schmalz Khoch. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 010

Originalrezept:

Nimb .100 Kroißen, v̈bersiets in ainen gesalz= / =enen wasser, solanng man ain par ayr siedt, / laß die Kroißen auß, wan die Kroißen außge= / =hiplt sein, so buz die bösten schallen auß, Nimb / die schär vnnd füeß zusamben in ain Mörser, stoß / klein, Nimbs herauß, vnd Nimb ain halbe Siessen / Rämb, vnd schlags durch ein Sibl, d(a)s d(er) Rämb / schön roth wiert, Nimb vmb .2 d. Semeln, / schelß die rinten ab, waickh die Schmollen in // (5r) den durch getribenen Rämb ain, Nimb die / Kroißen vnd Semel zusamben, hakhs klein, wan / sie gehakht sein, so nimb den v̈brig roten Rämb, / wo die Semel darin gewest, thue darein schlag / 6. ganze ayr, rier sie woll ab, Nimb ain stukh / buter in ain Rhein, laß darinnen zergehen vnd / gieß d(a)s Koch in die Rheinn, sez es auf ain gluet, / rier es alleweill biß d(a)s es leibfarb ist, Man / mueß es zuggern oder Salzen. schöne rote Kroi= / =ßen miessen sein. /

Anmerkung:

Wenn man bedenkt, dass die heimischen Flusskrebsarten ca. 16 bis 18 cm groß werden, scheinen 100 Stück dieser mengenmäßig sehr viel. Das Rezept ist sicherlich auf eine größere Gesellschaft ausgerichtet.

Schmalz kommt in der doch recht detaillierten Anweisung nicht vor – nur im Titel. Das Endprodukt gleicht eher einer Eierspeise mit Krebsfleisch.

Informationen zu Krebsen in der barocken Küche sind auch in der Anmerkung von Rezept Nr. 9 angeführt. Weitere Krebskochvarianten finden sich in den Rezepten Nr. 95 sowie Nr. 104.

Übersetzung:

Krebsschmalzkoch

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Khroißen Schmalz Khoch. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 010,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=khroissen-schmalz-khoch (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.