Originalrezept:
Nembt ain guets Semel Meell, macht den / taig fein dün, mit gesalzenen wasser fein / lint, macht ain füll darein V: feigen, od(er) wein= / =pör genueg, oder von grienen Khreitern, streichs // (54v) auf den taig, mach oben darauf ain Vierzig / blöter ein, alß offt ain blat aufbricht, / so wanß, streich ain irden mit schmalz, vnd / zeuch den taig fein dün außeinander, so nimb / ain papier oder düner, alß dan bachen ein / guete stundt. /
Anmerkung:
Ab diesem Rezept bis zum Ende der Handschrift beginnen alle Rezepttitel (bis auf Nr. 168) mit „item“ mit der Bedeutung weiterhin, ferner. Außerdem ändert sich ab hier die Sprache deutlich. Dazu häuft sich die Verwendung der Gewürze Ingwer, Pfeffer, Nelken sowie (eingeschränkt) Muskatblüte.
Bei der ungarischen Torte handelt es sich um eine Art Lasagne mit Frucht- (Feigen bzw. Weintrauben/Rosinen) oder Kräuterfülle. Um die vierzig Lagen zu erreichen, müssen die Teiglagen sowie die Fülle möglichst dünn gehalten werden. Das „ungarische“ an diesem Gericht sind die multiplen Schichten. Heute finden wir derlei Schichtgestaltung noch in der Dobostorte oder auch in der Esterházy-Schnitte.
Übersetzung:
Ungarische Torte
Transkription:
Marlene Ernst
Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Item vngrische Turtten zumachen, /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 139,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=item-vngrische-turtten-zumachen (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.