Item ein gesültzte Millich zumachen. /

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 162

Originalrezept:

Nembt ain guete Siesse obere Millich, vnd / ain wennig Haußenblater, nimb ain bache= / =ne Millich, schneits fein zu stukhen, legs auf / die schißl, nimb etliche farbtiecher, so // (59v) wierts schön braun, od(er) gilbs weiß, zuggers / woll, d(a)s fein Sieß Sey, Salz nit hart, Säe / Saubere Weinpör darauf, wenß gestandn / ist. /

Anmerkung:

Erstmals taucht hier die Variante „Siesse obere Millich“ für Rahm bzw. Obers auf.

Die gebackene Milch, die für dieses Rezept in Stücke geschnitten und in die Sülze/in das Gelee gegeben wird, kann folgenderweiße zubereitet werden (Rezept aus Paul Jacob Marpergers „Küchen- und Kellermeysterei“ von 1716): Milch wird aufgekocht und dann Eier darunter gegeben. Die Flüssigkeit soll vorsichtig eindicken und die gestockte Masse wird dann zu Stücken geschnitten, die wiederum in Mehl gewendet und in Schmalz herausgebacken werden.

Zum Färben werden Färbeflecken (Tournesol) verwendet. Diese konnten in Apotheken bezogen werden (Details siehe auch Anmerkung zu Rezept Nr. 115).

Eine weitere (längere) Variante der gesulzten Milch findet sich unter Nr. 85.

Übersetzung:

Gesulzte Milch (Panna Cotta)

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Item ein gesültzte Millich zumachen. /", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 162,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=item-ein-gesueltzte-millich-zumachen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.