Item eingemachte Augstern.

Aus: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 218

Herkunftsbezeichnung(en): Bäuerlich (Bauerntafel)

Originalrezept:

Nimb / buter, ain wennig Esßig, nimb lints ge= / =würz, vnd Seits darinnen, nimb Peter= / =sill, hackh darzue Roßmarin, laß ain / wennig Sieden, wens gesoten ist, so fülß / wider in die schallen, gibs auf den tisch, wo / die pauern Süzen. /

Anmerkung:

Besonders hervorzuheben in diesem Rezept ist der Zusatz „wo die pauern Süzen“ am Ende des Textes – ein spezieller Hinweis darauf, dass die Austern auf der niederen Tafel den Bauern serviert werden sollen. Obwohl Austern auch häufig auf den hohen Tafeln der Aristokratie zu finden waren, zählten sie dennoch zu den Massenprodukten (zumindest in Meeresnähe und zur kalten Jahreszeit). Erst durch zunehmende Wasserverschmutzung im Zuge der Industrialisierung wurden sie rar und qualitativ hochwertige Exemplare gehören heute zu den exklusiveren Speisen. In Rezept Nr. 234 findet sich ein ähnlicher Hinweis.

Rezept Nr. 241 in dieser Handschrift enthält ein ähnliches Rezept, jedoch mit einer zusätzlichen Zutat (Pfeffer) und ohne den Zusatz zur Bauerntafel.

Übersetzung:

Eingemachte Austern

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Item eingemachte Augstern.", in: Dückher Kochbuch (1654), Nr. 218,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=item-eingemachte-augstern (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.