Von vischen alz recht pratten

Aus: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 38

Originalrezept:

[327v] Dazs schuͤln mir lassn̄ guͤt sein̄ froemder
essen habn̄ wir czwaÿ von vischn̄ schuellen
wir auch etwaz habn̄ dezs schullen wir nē=
mē war Da muͤss mir swaÿss czwͤ haben
von hechtn̄ get das dan̄ da mit er die fa=
ribt von̄ hechtn̄ nÿmpt daz praͤt da muͤss
man guͤt gewurtz da hackkt mā daz praͤt
schon̄ da da (!) macht mon die pratn̄ von
die sint gestalt alz die Recht pratn̄ dÿe
schuͤln̄ wir schon pehaltn̄ vnd mit mādel
pesteckch sÿ schon Vn̄ nÿm̄ ganctz negel
dar czuͤ So wirt daz prattn̄ guͤt etc.

Übersetzung:

Falsches Reh aus Fischen

Damit lassen wir es gut sein, von fremdartigen Gerichten hatten wir zwei, aber auch von Fischen sollen wir jetzt etwas zubereiten, darauf sollen wir achten. Wir müssen Blut vom Hecht haben, wodurch der Braten dann Farbe bekommt. Hechtfleisch nehmen wir auch dazu. Außerdem braucht man gute Gewürze. Man muss das Hechtfleisch gut hacken, wovon man dann den Braten macht, der aussieht wie Rehbraten. Darauf sollen wir gut achten. Besteck ihn dann mit Mandeln und nimm ganze Gewürznelken, dann wird der Braten gut.

Transkription:

Beatrix Koll

Zitierempfehlung:
Beatrix Koll (Transkription): "Von vischen alz recht pratten", in: M I 128 (15. Jhdt.), Nr. 38,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=von-vischen-alz-recht-pratten (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.