Vom Khärpfen.

Aus: Kochbuch des Carolus Robekh (1679), 118

Originalrezept:

  1. Schwarz eingemacht khärpffen in seinem aignen Schwaiß. / Fast den schwaiß in Essig, vnd schiepp ihn, thue ihn auf, vnd Salz ihn / ein, laß ihn im salz ligen, streich ihn fein sauber ab, das daß / Salz daruon khombt, vnd schneids Zu stukhen, richt ihn in ein saubern / hafen, nimb lemonÿ vnd hakh sie khlein, thue sie an den khörpffen, / seich darnach den schwaiß drüber, mit Essig vnd Wasser, reib drunder / schwarz Lebkhuchen, gewürz mit Zimet, nägel, vnd Pfeffer, laß es / miteinander sieden, versuechs, obs recht gesalzen seÿ, du magst / es süsß oder Saur machen, so ist es guet vnd Wollgeschmach. // (21v)
  2. Gelb eingemacht mit Lemonÿen, nimb ein khärpfen, / schieppe ihn, das er fein Weiß wird, thue ihn auf, vnd / Wasch ihn fein sauber auß, salz ihn ein, vnd laß ihn ein / weill im salz ligen, streich das Salz daruon, vnd hakh ihn / Zu stukhen, richt ihn in ein fischkheßl, schneid braite Lemonien / darauf, vnd Wenig eingebrent mell, geuß darüber ein / Arbeßbrüe vnd Wein Essig, sez auf, vnd laß Sieden, ver= / suechs obs recht gsalzen seÿ, Pfeffers vnd gilbs, Wens / schier gesothen ist, so geuß ein löfl voll haissen buther drüber, / so Wird es guet vnd Wolgeschmach. /
  3. Gefühlte Khärpffen Zum brathen, nimb den Rogn vom / khärpffen, sez ihn auf ein Wasser, vnd laß ihn an die stat / Sieden, Nimb Zwifl, schneid ihn khlein, vnd brait, schweiß sie / in Buter, thue sie under den Rogn, sambt dem buther, vnd / hakh es khlein, thue darein pfeffer, salz, vnd ein wenig geribne / Wacholdterböhr, vnd ein Wenig khimb, Wen der khörpf ge= / schiept vnd eingesalzen ist, vnd vorn auf dem bauch nit Zu / sehr auffgethen ist, das man die fühl darein khan thuen, / das sie nit herauß felt, Wen er gefühlt ist, so leg ihn auf / ein rost, vnd brat ihn Woll, gib ihn Warm oder khalt auf / ein tisch, schneid ihn auf dem Rukhen auf, richt ihn in ein / Schißl, vnd besträ ihn mit Ingber, so ist es guet. /
  4. Khärpfen Zungen gebrathen, vnd mit Buter begossen, seind / guet vnd Wollgeschmach. /
  5. Khärpfen Rogn vnd milch ein gemacht in buther, oder/ fein saur mit Zwifln vnd gelb. /
  6. Gerecht khärpfen mit Arbeßbrüe, Petersill Wurzl, Muß= / catblüe, ganzen pfeffer vnd frisch buter, so ist es recht. /
  7. Eingemacht khärpffen in Ausstern schaln, nimb die Zungen / auß dem khärpffen, vnd laß an die stath sieden, vnd / schab sie auß, nimb darnach pfeffer vnd Salz durch= / einander, leg die Zungen in ausstern schaln, thue darein / ein Wenig buter, thue sie auf ein Rost, vnd laß brathen, / Wens gebraten sein, so richts in ein schißl sambt den schallen, / So ist es ein khöstliches Essen. // (21r)
  8. Khärpfen khnödl sein guet, vnd gebachne khärpffen.

Übersetzung:

Karpfen (acht verschiedene Zubereitungsarten)

Transkription:

Simone Kempinger, Klaudia Kardum

Zitierempfehlung:
Simone Kempinger, Klaudia Kardum (Transkription): "Vom Khärpfen.", in: Kochbuch des Carolus Robekh (1679), 118,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=vom-khaerpfen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Magdalena Bogenhuber.