Noch eine Weixel= oder Kirschen= Salsen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 07 Salsen, Nr. 010

Originalrezept:

MIschet / unter Weixel so viel ihr wollet / nach belieben / ein wenig schwartze Kirschen / zupffet sie von den Stielen ab / last sie in einem stollichten Hafen / oder auch in einer Pfannen / schweissen / daß sie wohl weich werden / und die Kern heraus fallen; treibet sie dann durch ein grob löcherichtes Sieblein / daß / so wol die Haut als das Marck durch gehen / und die Kerne nur allein davon kommen; thut dann dieses durch= gezwungene wieder in einen stollichten Hafen / und last es fein gemach auf einer Kohlen einsieden / biß es wohl dick wird: Rühret zu letzt Zucker und Gewürtz darunter / als Zimmet / Negelein / Muscatblumen / Muscaten= Nüsse / ein wenig Ingber und Cardamomen / jedoch nicht gar klein / sondern ein wenig gröblicht zerstossen. Diese Salsen oder Latwergen / wann sie recht gemacht wird / kan man Jahr und Tag in einem Tiegel aufbehalten / und zu unterschiedlichen Sachen gebrauchen: Will man davon eine Salsen machen / und selbige zum Gebratens  aufsetzen / wird ein wenig Wein daran gegossen / damit angezwieret / und so dinn gemacht als es beliebt. Man kan auch von dieser Latwergen oder Saltzen eine gute Brüh über ein Wildpret / oder blau gesottenen Karpffen / wie schon mit mehrern bey den Fischen beschrieben ist / machen; ingleichen auch / statt einer Füll / zu Heffen= Küchlein oder andern Kräpfflein / nach gefallen / gebrauchen.

 

 

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Noch eine Weixel= oder Kirschen= Salsen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 07 Salsen, Nr. 010,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=noch-eine-weixel-oder-kirschen-salsen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)