Originalrezept:
NEhmet die Hiefen oder Hagenbutten / wann sie noch hart sind / schneidet selbige von einander / daß der Saame / oder die einwendige rauhe Körnlein heraus kommen; wann ihr nun eine Schüssel voll derselbigen also verfertiget / last sie drey Tage lang zugedeckt stehen / daß sie weich werden; machet dann ein Wasser in einem Topff oder Hafen siedend / und giesset es also sied= heiß an die Hiefen / daß es drey Finger breit darüber gehe: Wann es nun eine viertel Stund also gestanden / seihet es wieder davon ab / treibet die Hiefen= oder Hagebutten durch ein Sieb / läutert dann ein Pfund Zucker / mehr oder weniger / nach dem der Hiefen viel oder wenig sind / und last ihn zimlich dick sieden; dann giesst nach und nach / und etwan auf einmal ein paar Löffel voll dieses zuvor geläuterten Zuckers / an das durch= gesiebte Hiefen= Marck / und treibt es damit schön glatt ab: Wann nun der Zucker aller eingetragen worden / wird sie noch einmal aufgesotten / und so ist sie fertig. *
* Hiebey ist absonderlich zu erinnern / daß man ja den geläuterten Zucker nicht auf einmal an das Hiefen= Marck giesse / weil die Salsen davon gantz grob und brockicht würde / und sich so dann auf keine weise glatt abrühren liesse / sondern allgemach / wie oben zur Gnüge erinnert worden.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Hiefen= oder Hagebutten= Salsen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 07 Salsen, Nr. 013,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-hiefen-oder-hagebutten-salsen (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)