Gläserne Quitten= Zelten / auf andere Art.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 17, Nr. 112

Originalrezept:

LEget acht Loth schönen Zucker / so in kleine Stücklein zerschlagen worden / in ein Becken / giesset sechs oder acht Löffel frisches Brunnen= Wasser daran / und lasset ihn zergehen; wischet hernach schöne Quitten reinlich ab / setzets in einem neuen Hafen mit Wasser zum Feuer / siedet / schählet und schneidet eine jede Quitten zu vier Theilen / aber so geschwind als es möglich ist / damit dieselbe fein bald in den Sud kommen : wann sie danu ein wenig gesotten / leget selbige auf ein Tuch / deckets fleissig zu / daß sie nicht kalt werden / dann wann sie erkaltet / geben sie keinen Safft von sich: drucket die Quitten durch ein reines Tuch / seihet den Safft noch einmal durch / so wird er sein licht; setzet hernach den Zucker auf ein Kohlfeuer / lasst ihn geschwind aufsieden / damit er klar werde; hernach so probieret ihn auf einem frischen Wasser ; wann er hart ist wie ein Bein / und grosse Perlein macht / so ist er gesotten genug / doch muß man in acht nehmen /daß wann der Zucker sich in die Dicken will zusammen geben / man drey Loth deß ausgepressten Quitten= Saffts alsobald daran giesse / sonst siedet der Zucker zu einem Brocken zusammen : wann nun der Safft in den Zucker gegossen und eingerühret worden / setzet ihn wieder auf das Kohlfeuer / damit er noch ein klein wenig siede : bestreichet hernach schöne Mödel mit süssem Mandel= Oel / lassets wohl warm werden / giesset den gesottenen Quitten= Zeug darein / setzets zu einen warmen Ofen / lassets etliche Stunden lang stehen ; nehmets heraus / legets auf Papier / trocknets bey dem Ofen fein bald / dann wann sie langsam trocknen / werden sie gerne Roth ; wollte man sie aber Roth sieden / so muß man die färbende Flecklein nicht in den Zucker legen / sondern in ein warmes Wasser weichen / und deß Wassers mehr an den Zucker giessen / als zu den weissen Zelten : es wird aber das von denen Flecklein gefärbte rothe Wasser auf den Zucker gegossen und derselbige gar gemach gesotten / auch das Becken wohl zugedeckt / daß der Dunst nicht davon gehe / und die Farb sich verliere / wie gleich jetzo mit mehrern folgend wird.

Übersetzung:

Gläserne Quittenzelten

Kategorisierung:

:

Hauptzutaten: , , ,

Transkription:

Marlene Ernst

Zitierempfehlung:
Marlene Ernst (Transkription): "Gläserne Quitten= Zelten / auf andere Art.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 17, Nr. 112,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=glaeserne-quitten-zelten-auf-andere-art (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Marlene Ernst.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)