Ein Gedämpffter Karpff / auf andere Art.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 110

Originalrezept:

WAnn der Fisch geschuppt / aufgemacht / in Stücke zerschnitten / und sauber ausgewaschen ist / so saltze und würtze denselben / lege ihn in einen Pasteten= Tiegel zusamt dem Eingeweid / streue noch ein wenig Gewürtz darauf / nemlich Pfeffer / Ingber/ Muscatblühe und Cardamomen ; thue alsdann gerieben Semmelmehl in ein Häfelein / gieß ein wenig Fleischbrühe / Wein / Essig und Wasser daran / rührs wohl unter einander / und gieß es in den Tiegel über den Fisch / lege auch würfflicht= und zu Plätzlein geschnittene Limonien darauf / thue ein Stücklein Butter daran / sezte den Tiegel auf einen Dreyfuß oder Rost über eine Glut oder Kohlen zum Feuer / laß ihn dämpffen / sihe aber bißweilen dazu / und schüttle ihn daß er sich nicht anlege / versuche die Brüh wie sie im Saltz und am Gewürtz ist / dünckt sie dich zu gesaltzen seyn / so hülff mit ein wenig Wasser ; der Tiegel darf auch nicht offt aufgedeckt werden / daß der Dampff recht beysammen bleibt / biß der Fisch recht mild und fertig ist : zuletzt würff ein gut Stuck Butter darein / damit die Brüh etwas dicklicht werde / wie in einer Pasteten / und streue / ehe er zu Tisch getragen wird / nochmal Cardamomen / Muscatblühe / und klein= geschnittene Citronen= Schelffen darauf.

Transkription:

Juliane Wiemerslage

Zitierempfehlung:
Juliane Wiemerslage (Transkription): "Ein Gedämpffter Karpff / auf andere Art.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 110,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-gedaempffter-karpff-auf-andere-art (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Juliane Wiemerslage.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)