Originalrezept:
VOn diesem den Gipffel sammt den besten Blättern abgestreifft / gebutzt / und in gesaltzen Wasser mit Knoblauch gebrüht / so dann gehackt / oder gleich also gewürtzt / und mit Butter / Oel oder Speck wol feist gemacht und eingebrennt / und gar an die statt gekocht / ist gut; Andere geben auch gebratne und ausgescheelte Kastanien darunter / und geriebnen Parmesan- Käß darüber.
Anmerkung:
Blauer Köhl ist Rotkraut (bzw. österreichisch Blaukraut); brauner Kohl ist ein anderer Ausdruck für Grünkohl, und Westphälischer Kohl ist vermutlich Wirsing. In Österreich versteht man unter „Kohl“ eigentlich immer Wirsing.
Maroni werden bei uns am ehesten ins Blaukraut gemischt. Und je nachdem, ob man diese Krautart eher säuerlich (z.B. mit Äpfeln oder Essig) oder eher alkalisch (z.B. mit Kartoffelstärke angedickt) zubereitet, färbt sich das Gemüse rötlich oder bläulich; daher vermutlich auch die regional verschiedenen Bezeichnungen.
Kategorisierung:
Gemüse & Eier:Hauptzutaten: Butter, Knoblauch, Kohl, Maroni (Esskastanie), Parmesan, Salz, Wasser
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Der braune oder blaue Köhl / oder der Westphälische Köhl zu kochen.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 7 Nr. 054,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=der-braune-oder-blaue-koehl-oder-der-westphaelische-koehl-zu-kochen (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)