Originalrezept:
RUben= Kräutlein / so gelb / von denen im Winter eingesetzten Ruben / gebrüht / ist gut mit oder ohne Weinbeerlein / süß oder saur / kalter zum Salat.
Anmerkung:
Geerntete große Feldfrüchte wie Krautköpfe wurden zur Lagerung über den Winter aus Platzgründen meist nicht im Keller untergebracht, sondern in einer frostgeschützten „Erdmiete“ im Freien vergraben, zwischen Schichten von Stroh.
Kleineres Gemüse wie Rüben wurden oft auch in Kisten mit Sand gesteckt und im feuchten Keller gelagert, wodurch sie sich frisch hielten; diese Lagerung war „die Einsetz“. Die Rüben begannen bei milden Temperaturen und nicht völlig dunklen Kellern manchmal auszutreiben, diese Triebe waren dann allerdings gelb und nicht grün (keine Chlorophyllbildung durch unvollständige Photosynthese). Man hat die blassen Kräutlein als willkommenes Frischgemüse anscheinend gerne gegessen. Vgl. auch Rezept N°. 53. Köhl= Sprossen!
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ruben= Kräutlein / aus der Einsetz.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 7 Nr. 102,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ruben-kraeutlein-aus-der-einsetz (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)