Ruppen auf einer Schüssel zu kochen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 139

Originalrezept:

ES mögen die Ruppen gleich groß oder klein seyn / so mache sie auf / nimm das Eingeweid heraus / biß auf die Leber / wasche selbige aus / saltze und lege sie auf eine Schüssel / thue ein gut theil Butter / und ein oder zwey Löffel voll Wasser / wie auch gute Gewürtz dazu / druck zimlich viel Citronen= Safft darein / laß also zugedeckt miteinander dampffen / und streue zuletzt klein= und würfflicht= geschnittene Citronen= Schelffen darauf.

Anmerkung:

Die Leber dieser Fische galt schon bei den Römern als Delikatesse. Sogar zu medizinischen Zwecken wurde Öl aus Ruttenleber früher eingesetzt, wie man interessanterweise im Kochbuch von M. Rumpolt (1581) lesen kann, nämlich bei Augenleiden, wofür wohl der hohe Gehalt an Vitamin A ausschlaggebend war. Dass Lebertran auch hervorragend gegen Rachitis wirkt (Vitamin D!), hat man allerdings erst um 1800 festgestellt; man verwendete dafür hauptsächlich Kabeljau.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Ruppen auf einer Schüssel zu kochen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 03, Nr. 139,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ruppen-auf-einer-schuessel-zu-kochen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)