Ein anders aufgangnes Marillen= Koch.

Aus: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 4 Nr. 019

Originalrezept:

MAn nimmt Marillen Latwerg / darnach ein Schüssel groß ist / zertreibs wol / biß weiß wird / aber alleweil auf ein Seiten / hernach nimm auf ein solche Schüssel zwölff Eyerklar zu lautern Faum gerührt / eins nach dem andern fein langsam darein / man rührts ein gute Stund / wann man gern will / thut man ein wenig Zitroni= Safft darzu trucken / auch dergleichen Schelffen / doch nicht zu viel / auch Zucker / daß süß genug ist / thus in ein Schüssel / die vorher mit ein wenig Butter bestrichen ist / und ein Reiff darauf aufsetzen / der gleich recht auf die Schüssel geht / hernach setzt man die Schüssel auf ein Glütlein / und bachts: auf diese Weiß kan man von Weixeln / Rübeslein / Zitroni / allerley Koch machen / es ist aber besser man setze die Schüssel in ein Dorten= Pfann / die muß aber zuvor wol warm seyn / ehe man die Schüssel hinein setzt / muß man ein wenig gestoßnen Zucker darauf streuen / und übersich muß wenig mehr Glut seyn / als untersich / so bald man sieht / daß übersich ein wenig braun wird / muß man alsbald ein Papier darauf legen / und also langsam lassen ausbachen / sie werden im Ofen auch schön / wann man recht damit umgehen kan.

Transkription:

Melanie Thapa

Zitierempfehlung:
Melanie Thapa (Transkription): "Ein anders aufgangnes Marillen= Koch.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 4 Nr. 019,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-anders-aufgangnes-marillen-koch (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)