Originalrezept:
SChneide Semmeln zu dinnen Schnitten / streiche eine Füll von Mandeln oder Latwergen darauf / oder auch von eingerührten Eyern mit Weinbeern oder Corinthen / welche von diesen beliebt; lege einen andern Schnitten darüber / ziehe sie durch zerklopffte Eyer / oder sonst ein anständiges Teiglein / und bachs aus Schmaltz / so sehen sie wie andere gemeine Schnitten / und sind doch einwendig gefüllt.
Anmerkung:
- Barocke Köche liebten es, für Überraschungen beim Essen zu sorgen, z.B. durch eine unerwartete Fülle (s. oberes Rezept). Der Vorschlag mit der Latwerge (= eingedicktes Fruchtmus) würde den österreichischen Zwetschenpofesen entsprechen.
- Die Variante der mit Gewürzwein übergossenen Schnitten erinnert an ein Triet, ein für die damalige Festtafel beliebtes Dessert in der Steiermark, ähnlich dem heute noch bekannten Besoffenen Kapuziner.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Gefüllte Semmel= Schnitten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 051,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gefuellte-semmel-schnitten (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)