Originalrezept:
SChneide die gescheelte / gut / und etwas saure Aepffel würfflet / ohne den Butzen / der muß hinweg / mach einen Taig mit weissem Meel und puren Wein zimlich dick an / laß das Schmaltz brenn= heiß werden / schütte unterdessen den Taig an die geschnittne Aepffel / und rühre ihn wol untereinander / legs in das brenn= heisse Schmaltz / in einer engen und tieffen Pfann / bache es auf einem röschen Feuer / kehrs um / und bache es schön Liecht= gelb / aber trage Sorg / daß sich dieses Gebach am Boden nicht anlegt / darum soll das Schmaltz auch wol tieff seyn: dem es beliebt / der schlagt auch Eyerdotter in den Taig / so werdens weniger fest.
N.B. Also kan man auch die Aepffel= Spalten / aus diesem Taig bachen.
Anmerkung:
Wegen der Apfelstückchen konnte man den Teig nicht in eine Straubenspritze füllen, sondern nur löffelweise ins heiße Schmalz geben, für kleine Apfelküchlein.
Weiter hinten im Buch werden „Spritz-Strauben“ erwähnt (N°. 61), wo der Teig mit einem Straubentrichter, Straubenlöffel oder einer Strauben-Spritze ins heiße Schmaltz eingelassen wird; in Kringeln oder Spiralen, auch in S-Form. Heutzutage versteht man unter Strauben eigentlich immer Spritzstrauben.
Kategorisierung:
Brot & Gebäck:Hauptzutaten: Äpfel (säuerlich), Dotter (Eigelb), Mehl, Schmalz, Wein
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Aepffel= Strauben.", in: Neues Saltzburgisches Kochbuch (1718/19), Buch IIII-2 Kap. 5 Nr. 054,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=aepffel-strauben (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)