Originalrezept:
SChneidet und hacket die Limonien / wann ihr die Kerne zuvor heraus genommen / klein / thut sie in ein Häfelein / giesst Wein und ein wenig Fleischbrüh / wie auch Rosen= Holbeer= oder Holunder= Essig / welcher beliebt / daran; streuet Pfeffer / Cardamomen / Muscatnüsse / und ein klein wenig Negelein darein / zuckerts nach belieben / last es aufsieden / und richtets dann über das Gebratens. *
* Diese Brüh ist sonderlich gut über einen Lendbraten zu machen.
Anmerkung:
- Der Unterschied zwischen Limonien und Citronen ist unklar; im Nürnberger Kochbuch werden 10 Mal so oft Citronen erwähnt; manchmal allerdings auch beides im gleichen Rezept („…nehmet Citronen und Limonien“). In Haggers Salzburger Kochbuch ist hingegen fast nur von „Lemoni“ die Rede, hin und wieder auch von Citronen; auch dort scheint es sich um verschiedene Zitrus-Varianten zu handeln, weil manchmal beide verlangt werden. Möglicherweise sind Limonen besonders saftige und aromatische Zitronen vom Anbaugebiet um den Gardasee; dort gibt es ja auch einen Ort namens „Limone sul Garda“.
- Holbeeren sind Himbeeren
Kategorisierung:
Beilagen:Hauptzutaten: Fleischbrühe, Kardamom, Limonen, Muskatnuss, Nelken, Pfeffer, Rosenessig, Wein, Zucker
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Brüh von gehackten Limonien über allerley Gebratens.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 014,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-brueh-von-gehackten-limonien-ueber-allerley-gebratens (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)