Originalrezept:
NEhmet Oliven / schneidet sie von dem Kern herab / und zwar viel oder wenig / nach dem ihr viel oder wenig Brüh brauchet / hacket solche gantz klein / bähet ein Stück rocken Brod schön licht / brockets in ein Häfelein / giesset einen süssen oder andern Wein / ja auch / so es beliebt / halb süssen und halb andern Wein / daran / thut auch die gehackte Oliven dazu / und lasset es eine gute weil mit einander sieden / biß das Brod wohl weich ist; dann zwingets durch / thut ein wenig Zimmet / Muscatblüh / Cardamomen und Zucker hinein / hacket noch mehr frische Oliven / und werffet sie darein / giesset einen Citronen= oder Pomerantzen= Essig dazu / oder aber an statt desselben / mischet Citronen= Marck und ein wenig Trübes aus der Bratpfannen darunter / last alles mit einander aufsieden; leget dann den Schlegel oder die Keule in eine Schüssel / und giesset die Brüh neben dazu hinein / schneidet frische Oliven halb von einander / nehmet die Kern heraus / und beleget so wol den Schlegel als auch den Rand der Schüssel damit; stecket aber in die Mitte der halben Oliven kleine / theils vergüldete / Sträußlein von Rosmarin.
Anmerkung:
- Trübes aus der Bratpfannen = Bratensatz; -fond
- Durch die vergoldeten Rosmarinzweige in den Oliven wurde das edle Wildgericht noch stärker aufgewertet.
Kategorisierung:
Beilagen:Hauptzutaten: Blattgold, Kardamom, Muskatblüte, Oliven, Rehschlögel, Roggenbrot, Rosmarinzweiglein, Süßwein, Zimt, Zitronenessig, Zucker
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Eine Oliven= Brüh über einen Reh= oder Gemsen= Schlegel.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 06, Nr. 018,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=eine-oliven-brueh-ueber-einen-reh-oder-gemsen-schlegel (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)