Gewickelte Brätlein vom Kalbfleisch.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 056

Originalrezept:

NEhmet von einem Kalbschlegel das fleischichte /  so man sonst / wie vor gedacht / das Knötlein= Fleisch hier zu Land nennet ; häutet und schneidet es zu dinnen / lang und breiten Schnitten / klopffets auf einem Bret mit einem kleinen Schlegelein auf das dinneste ; hacket dann einen Speck / oder an statt desselben / ein Rind= Marck / zerreibet einen dürren Majoran / und mischet ihn wohl darunter / saltzet und würtzet hierauf das zerklopffte Fleisch / und bestreuet es mit obgedachtem Speck und Majoran ; wickelt es dann zusammen / steckts an einen Vogel= Spieß / treiffts mit Schmaltz / und bratets ferner ab / wie einen Vogel : Wil man / so kan auch das Fleisch zuvor ein wenig im Essig eingebeitzet / und wie gedacht / ferner zugerichtet / dann also trocken / ober aber in einer Brüh zu Tisch getragen werden. Auf eben diese weise pflegt man auch das Rindfleisch zu zurichten / und ist ein so genanntes Schalen= Stück hiezu das tauglichste / in dem ebenfalls dinn= und lange Schnittlein / oder länglichte Plätzlein daraus geschnitten / und so dann / wie die vom Kalbfleisch zuvor beschriebene / allerdings zugerichtet und gebraten werden ; nur ist zu erinnern / daß sie auf diese Art / niemaln ungebeitzt / gut und mürb werden / weil das Rindfleisch an sich selbst etwas starck ist / und zuvor im Essig eingebeitzt zu werden höchst nöthig hat.

Transkription:

Sepp Meister, Steffi Schinagl

Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Gewickelte Brätlein vom Kalbfleisch.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 056,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gewickelte-braetlein-vom-kalbfleisch (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)