Originalrezept:
MAn nimmt ein dickes fleischichtes Stuck von einem Kalb= Schlegel / wie zu denen Prisilln / so man insgeheim ein Knötleinfleisch nennet / und läst es unzerschnitten / etliche nehmen einen Schloßbraten dazu / oder auch einen schönen Kalbs= Rücken / wiewol das erste fleischichte Stuck am besten dient ; eines nun von diesen wässert und wäschet man sauber / daß es fein weiß wird / legts hernach in eine Bratpfannen / saltzets zuvor ein wenig ein / doch nicht so viel / als sonsten ein ander Gebratens : Zu drey Pfunden Fleisch nimmt man ohngefehr nicht gar ein halb Pfund Speck / und eine geschählte Zwiebel / beede würfflicht geschnitten / und thut sie in die Bratpfannen zu den Fleisch / giesset ein gut Theil Wasser daran / und läst es in einem Oefelein mit einander braten : wann es nun fast halb abgebraten / kan mans fleissig umwenden / die Brüh durch einen Seiher davon abseihen / daß die Zwiebel und der Speck in dem Seiher bleiben / dann die Brüh wieder daran giessen / den Speck und die Zwiebel oben auf das Gebratens legen / daß der Speck gleichsam mit abgebräunt werde / und dieses muß ein oder zweymal beobachtet werden / daß das bratene auf allen Seiten schön licht= gelb / und absonderlich zu letzt der Speck so oben liget / wohl mit abgebräunt werde : Von der Brüh in der Bratpfannen muß so viel darinnen bleiben / daß / wann das Gebratene in eine Schüssel gelegt wird / man solche neben hinein dazu giessen / oder aber darüber / nach gefallen / richten könne.
Transkription:
Sepp Meister, Steffi Schinagl
Zitierempfehlung:
Sepp Meister, Steffi Schinagl (Transkription): "Ein Schwäbischer Braten.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 05, Nr. 067,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=ein-schwaebischer-braten (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Lukas Fallwickl.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)