Würstlein von Briesen / noch auf eine andere Art.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 054

Originalrezept:

HAcket zwey Briese / wann sie geschipfft seyn / klein / nehmet ein wenig geriebenes Eyerbrod / und zuvor gewaschen und gehacktes Petersilien= Kraut; machet etwas frisches Schmaltz in einem Pfännlein heiß / giesst ein wenig davon über das geriebene Brod / und in dem übrigen röstet das Petersilien= Kraut; mischt alles hernach unter einander / würtzets mit Pfeffer / Ingber / Muscatblüh / Cardamomen / ein wenig Saffran und Saltz / schlaget ein / zwey oder drey Eyer daran / nach befinden / dann es darff diese Füll nicht gar zu lehn oder naß seyn / daher man mit den Eyern geben und nehmen kann: Leget hiernechst ein schweinenes Netzlein ins Wasser / wascht es fleissig heraus / breitets auf ein Bretlein / legt mit einem Löffel ein wenig von der Füll darauf / und schlagt / oder wickelt und formiret sie wie Würstlein machet derselben / so viel als möglich und beliebig; legt sie in ein Brat= Pfännlein / thut ein wenig frisches Schmaltz darein / und lassets darinnen entweder auf einer Kohlen / oder in einem Bach= Oefelein also braten / daß sie schön lichtbraun werden: Wer will / kan auch ein wenig Weinbeerlein oder Corinthen in die Füll mit untermischen.

Transkription:

Margit Gull

Zitierempfehlung:
Margit Gull (Transkription): "Würstlein von Briesen / noch auf eine andere Art.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 054,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=wuerstlein-von-briesen-noch-auf-eine-andere-art (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Margit Gull.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)