Gelbe Pfifferlinge zu kochen.

Aus: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 208

Originalrezept:

KLaube und putze die Pfifferlinge auf das reinlichste / und brühe sie dann einmal oder drey mit einem siedenden Wasser an: Wer will / kan es auch / an statt dessen / einen Sud im Wasser thun lassen / damit das Bittere recht davon komme: dann seihe das Wasser davon ab / und drucke sie wohl aus / hacks klein / und röste sie im Schmaltz / gieß in einen stollichten Hafen Fleischbrüh daran / würtze es mit Ingber und Muscatblüh / und saltz sie nach belieben; laß es also mit einander / und zuletzt ein gut Stuck Butter zugleich aufsieden. Will man sie aber sauer haben / kan man ein wenig Essig daran giessen; oder verlanget man Zwiebeln daran / so röstet klein= geschnittene im Schmaltz / und mischt sie darunter: Oder man kan auch die Zwiebeln / weniger nicht Petersilien= Kraut oder Schnittlauch / welches hievon beliebig / zugleich mit den Pfifferlingen hacken / und mit einander im Schmaltz rösten. Wann aber die Pfifferlinge / nur / wie zu erst gedacht / in der Fleischbrüh ohne Zwiebel gekocht werden / kan auch ein süsser Milchram darunter gerühret werden / nach eines jeden selbst= eigenen gefallen und belieben.

Anmerkung:

Normalerweise ist der Zusatz „gelb“ nicht nötig, weil es sich fast immer um den Echten Pfifferling handelt, der auch Rehling genannt wird; in Österreich und Bayern spricht man bekanntlich von „Eierschwammerln“.

Transkription:

Andrea Sobieszek

Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Gelbe Pfifferlinge zu kochen.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 10, Nr. 208,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=gelbe-pfifferlinge-zu-kochen (22.11.2024).

Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.


In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)