Originalrezept:
DIeser Teig zu den Bad= Hütlein wird allerdings gemacht wie zu denen Num. 66. biß 68. beschriebenen Schart= Küchlein; auch ebenfalls in eine dergleichen Bixe gegossen / in siedendes Wasser gesetzet und gesotten / biß er sich schneiden lässet / dann heraus gestürtzet / zu runden und eines Fingers dicken Plätzlein geschnitten: dann oben und unten mit einem scharffen Messer hin und her Creutz= weiß wie ein Gitter geschnitten / und abgebachen.
Anmerkung:
Die obige Beschreibung des Gebäcks mit dem kreuzweise geritzten Gitter auf den runden, flachen Plätzlein entspricht einer Abbildung des Badehutes der Augsburger Patriziertochter Philippine Welser, Gattin von Erzherzog Ferdinand von Tirol, die sich um 1570 auf Schloss Ambras einen luxuriösen „Wellness-Bereich“ einrichten ließ. Es handelt sich um eine flache Strohkappe mit einem kunstvoll geflochtenen Gitter. Derartige Kappen wurden in einfacher Ausführung wahrscheinlich auch von normalen Bürgern dieser Zeit beim Baden getragen.
Transkription:
Andrea Sobieszek
Zitierempfehlung:
Andrea Sobieszek (Transkription): "Bad= Hütlein / auf andere Art.", in: Vollständiges Nürnbergisches Kochbuch (1691), Teil 13, Nr. 096,
online unter: https://www.historische-esskultur.at/rezeptforschung/?rdb_rezepte=bad-huetlein-auf-andere-art (22.11.2024).
Datenbankeintrag erstellt von Andrea Sobieszek.
In folgendem Projekt erschlossen: TCS 37 (2017-2019)